www.deutsches-marinearchiv.de | Letzte Änderung: 25.03.2010 |
Minenschiff
Königin Luise
Baujahr | 1934 |
Bauwerft | Howaldtswerke AG, Hamburg |
Eigner | HAPAG, Hamburg |
Indienststellung | |
Länge | 93,50 m |
Breite | 12,80 m |
Tiefgang | 3,60 m |
Tonnage | 3.373 t 2.399 BRT |
Maschinenanlage | 2 x 6zyl.-Zweitakt-Diesel (MAN) |
Leistung | 3.600 PS |
Geschwindigkeit | 16 kn |
Fahrbereich | 4.000 sm |
Besatzung | 80 Mann, davon 8 Offiziere |
Bewaffnung | 2 x 8,8 cm-Flak 1 x 3,7 cm-Flak 2 x 2 cm-Flak 240 Minen |
Kommandanten | 10.40 - 25.09.41 KLt.d.R. Joachim Wünning (RK) |
Verbleib | 25.09.41 nach Minentreffer vor Helsinki gesunken (60°00'50''N / 24°59'02''O |
Die Königin Luise diente als Seebäderschiff. Sie
besaß 2 Decks und 1 Shelterdeck und wurde schon kurz nach Kriegsbeginn als
Minenschiff in Dienst gestellt. Das Einsatzgebiet war zunächst die Nordsee und
das Schiff unterstand dem Befehlshaber der Sicherung der Nordsee. Später folgte
der Einsatz zur Handelskriegsführung in der Ostsee. Für die Operation
Weserübung wurden im April 1940 Minenoperationen im Skagerrak und Kattegatt
durchgeführt. Es folgten Einsätze zum Ausbau der Westwall-Minensperren, bevor
das Schiff wieder die Überwachung des Handelsverkehrs in der Ostsee übernahm.
Ab September kam die Königin Luise zum Einsatz, um vorbereitende
Aktionen für die Operation Seelöwe durchzuführen. Nach ständigen
Luftangriffen und der Aufgabe der Landungspläne in England wurde die Königin
Luise am 13.11.40 zur Minenschiffgruppe Nord kommandiert. Es folgten
Einsätze zur Verlängerung des Westwalls mit Minen in norwegischen Gewässern.
Im Vorfeld des Unternehmens Barbarossa erfolgte erneut die Verlegung in die
Ostsee. Zahlreiche Minenunternehmungen wurden durchgeführt, u.a. zur Legung der
"Juminda-Sperre". Bei einer Aktion, um diese Sperre weiter im Norden
auszubauen, erhält die Königin Luise einen Minentreffer. Nach knapp 20
Minuten versinkt das Schiff bei Graharum. 40 Besatzungsmitglieder finden den
Tod. Der Kommandant, Joachim Wünning wurde verwundet und fiel am 22.9.44 als
Kommandant des Minenschiffes Drache. Er erhielt im Oktober 1944 posthum das
Ritterkreuz.
Weiterführende Literatur:
Kutzleben, Karl von / Schroeder, Wilhelm / Brennecke, Jochen: Minenschiffe 1939 - 1945, Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg, 2002
Gröner, Erich: Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und ihr Verbelib 1939-1945, J.F.Lehmanns Verlag München, 1976
Hildebrand, Hans H. / Röhr, Albert / Steinmetz, Hans-Otto: Die deutschen Kriegsschiffe, 10 Bände, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg