www.deutsches-marinearchiv.de   Letzte Änderung: 06.03.2010

Oberleutnant d.R. (Marineartillerie)
Korvettenkapitän (Bundesmarine)

Richard Seuss

geboren am  28.08.1897  in Leipzig
gestorben am  26.09.1963  in Münster / Westfalen

 

tabellarischer Lebenslauf

01.08.41 Leutnant (M.A.) der Reserve
01.11.41 Oberleutnant (M.A.) der Reserve
23.08.42 Batteriechef der Seeziel-Batterie "Ile de Cezembre" der Marine-Artillerie-Abteilung 608
15.08.44 Ritterkreuz als Oberleutnant (M.A.), Chef der Batterie "Ile de Cezembre" (MAA 608)
17.08.44 US-amerikanische Kriegsgefangenschaft
02.09.44 Eichenlaub (577.) als Oberleutnant (M.A.), Chef der Batterie "Ile de Cezembre" (MAA 608)

 


Lebenslauf

Am 28.8.1897 wurde Richard Seuß in Leipzig geboren. In das kaiserliche Heer trat er am 5.2.1917 ein und absolvierte seine Grundausbildung. Seine Soldatenzeit dauerte zunächst bis zum 29.1.1919 .
Am 16.3.1935 wurde Seuß als Feldwebel d.R. übernommen.

Am 8.9.39 trat Seuß seinen Dienst bei der Artillerie-Ersatz-Abteilung Plauen an. Am 23.9.40 wurde er in die Kriegsmarine übernommen. Ab dem 23.1.41 wurde er schließlich bei der Marine-Artillerie-Abteilung 117 in Libau eingesetzt, seit dem 4.3.41 als Batterie-Offizier (u.a. einer 15 cm-Seeziel-Batterie). Am 01.08.41 erfolgte die Beförderung zum Leutnant (M.A.) der Reserve. Am 21.10.41 kam die Versetzung als Batterie-Offizier zur Marine-Artillerie-Abteilung 119 auf die Halbinsel Hela und am 01.11.41 wurde Richard Seuß zum Oberleutnant (M.A.) der Reserve befördert. Der 13.7.42 brachte Seuß eine neue Dienststelle; als Batterie-Führer und Stabsoffizier bei der Marine-Artillerie-Abteilung 244 bei Calais.

Am 23.8.42 wurde Richard Seuß Batteriechef der Seeziel-Batterie "Ile de Cezembre" der Marine-Artillerie-Abteilung 608 in St.Malo. Nach der Invasion entbrannte im August 1944 der Kampf um die französische Hafenstadt St.Malo. Festungskommandant war Oberst Andreas von Aulock (551.Eichenlaub am 16.8.44), Hafenkommandant war Kapitän zur See Werner Endell (RK am 18.8.44).
Am 3.8. erreichte das VIII.US-Armeekorps (GenMaj. Middleton) St.Malo und schlossen die Stadt bis zum 5.8. völlig ein. In erbitterten Straßenkämpfen nahmen die Amerikaner die Stadt bis zum 16.8. . Die Zitadelle fiel schließlich als letzte Bastion am 18.8.44 .
Mit seiner Batterie fügte Oberleutnant Seuß dem Feind bei der Verteidigung von St.Malo empfindliche Verluste zu und nahm sogar den Kampf mit großen amerikanischen Schiffseinheiten auf. Für diesen Einsatz wurde Seuß am 15.8.44 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 17.8.44 geriet er in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Noch am 2.9.44 erhielt Seuß als 577. Soldat der Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz.

Seuß wurde zweimal im Wehrmachtsbericht erwähnt. Nach dem Krieg diente er in der Bundesmarine. Bei seinem Tod am 26.09.1963 bekleidete er den Dienstgrad eines Korvettenkapitäns.

 


Weiterführende Literatur:

Dörr, Manfred: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Biblio-Verlag Osnabrück, 1995 u. 1996 (2 Bände)

Fellgiebel, Walter-Peer: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas-Verlag Friedberg, 1986

Piekalkiewicz, Janusz: Invasion, Bertelsmann Gütersloh

Schaulen, Fritjof: Eichenlaubträger 1940-1945 (3 Bände), Pour le Merite, Selent, 2005

Scherzer, Veit: Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, 2007

Stockert, Peter: Die Eichenlaubträger 1940-1945 (4 Bände), Verlag Friedrichshaller Rundblick, 1996

Witthöft, Hans Jürgen: Lexikon zur deutschen Marinegeschichte, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 1977 (2 Bände)

 

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