www.deutsches-marinearchiv.de   Letzte Änderung: 15.02.2010

Kapitän zur See

Werner Endell

geboren am 05.03.1894 in Berlin-Steglitz

gestorben am 23.12.1985  in Kiel

 

tabellarischer Lebenslauf

13.07.16 Leutnant zur See
19.03.21 Oberleutnant zur See
25.05.35 Kapitänleutnant
01.07.37 Korvettenkapitän
01.07.41 Fregattenkapitän
01.09.41 KVK II.Klasse mit Schwertern
28.09.42 Hafenkommandant Dieppe
20.01.43 Hafenkommandant Sfax / Tunesien
18.05.43 Spange zum Eisernen Kreuz II.Klasse
01.06.43 Hafenkommandant St.Malo
01.07.44 Kapitän zur See
12.08.44 Deutsches Kreuz in Gold als Kpt.z.S., Hafenkommandant St.Malo
17.08.44 britische Kriegsgefangenschaft
18.08.44 Ritterkreuz als Kpt.z.S., Hafenkommandant St.Malo
14.05.46 Entlassung aus US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft

Verleihungsdaten EK II (1.WK) und EK I sind nicht bekannt.

 


Lebenslauf

Am 5.3.1894 wurde Werner Endell in Berlin-Steglitz geboren. An 1.4.1914 trat er in die kaiserliche Marine ein. Nach der infanteristischen Grundausbildung folgte die praktische Bordausbildung auf den Großen Kreuzern "Vieneta" und "Derfflinger". Es folgten 1915 Bordkommandos auf dem Linienschiffen "Mecklenburg" und "Großer Kurfürst". Auf dem Kleinen Kreuzer "Elbing" war er von August 1915 bis Mai 1916. Im Anschluß daran folgten weitere Kommandos auf den Linienschiffen "Elsaß" und "Lothringen".
Im Juni 1917 wurde Leutnant zur See Endell zur VIII. Torpedobootsflottille kommandiert. Bei der 15. Torpedobootshalbflottille war er Wachoffizier auf den Booten "V 182", "V 181" und "T 192". 1918 war Endell kurze Zeit I. Funkoffizier auf dem Kleinen Kreuzer "Graudenz", bevor er im Juli 1918 als Flagg-Leutnant in den Stab des II. Führers der Torpedoboote kam.
Am 11.11.1919 wurde Endell aus der Reichsmarine entlassen. Am 19.3.21 erhielt er noch den Charakter eines Oberleutnants zur See.

Vom 25.2.35 bis zum 2.1.38 war Werner Endell im Reichskriegsministerium in der Marine-Wehrabteilung (AV) tätig, u.a. als E-Offizier, Sachbearbeiter und Referent (Marinewehr IC). Vom 3.1.38 am diente Endell als Stabsoffizier bei der psychologischen Prüfstelle Kiel der Marinestation der Ostsee. Ab September 1939 dann bei der Annahmestelle Flensburg-Mürwik.

Ab dem 26.6.40 führte Endell die Hafenschutzflottille Warnemünde, bevor er am 11.9.40 1.Adjutant beim Marine-Befehlshaber Kanalküste wurde.

Vom 28.9.42 bis zum 19.1.43 war Fregattenkapitän Endell Hafenkommandant von Dieppe. In dieser Stellung unterstand er dem Seekommandanten Seine-Somme. Bis zum 31.5.43 war Endell beim Deutschen Marinekommando Tunesien als Hafenkommandant von Sfax. Am 1.6.43 kehrte er an die französische Küste zurück. Hier war er bis zu seiner Gefangennahme am 17.8.44 als Hafenkommandant von St.Malo tätig. Noch am 1.7.44 erfolgte seine Beförderung zum Kapitän zur See.
Nach der Invasion entbrannte im August 1944 der Kampf um die französische Hafenstadt St.Malo. Festungskommandant war Oberst Andreas von Aulock (551.Eichenlaub am 16.8.44).
Am 3.8. erreichte das VIII.US-Armeekorps (GenMaj. Middleton) St.Malo und schlossen die Stadt bis zum 5.8. völlig ein. In erbitterten Straßenkämpfen nahmen die Amerikaner die Stadt bis zum 16.8. . Die Zitadelle fiel schließlich als letzte Bastion am 18.8.44 . Endell wurde für seine Leistungen bei der Verteidigung am 12.8.44 mit dem Deutschen Kreuz in Gold und am 18.8.44 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.

Vom 17.8.44 bis zum 14.5.46 war Endell zunächst in britischer, dann in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Er starb am 23.12.1985 in Kiel.

 


Weiterführende Literatur:

Dörr, Manfred: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Biblio-Verlag Osnabrück, 1995 u. 1996 (2 Bände)

Fellgiebel, Walter-Peer: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas-Verlag Friedberg, 1986

Gericke, Bernd: Die Inhaber des Deutschen Kreuzes in Gold, in Silber und die Ehrentafelspange der Kriegsmarine, Biblio-Verlag, Osnabrück, 1993

Piekalkiewicz, Janusz: Invasion, Bertelsmann Gütersloh

Scheibert, Horst: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold, Podzun-Pallas-Verlag Friedberg

Scherzer, Veit: Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, 2007

Witthöft, Hans Jürgen: Lexikon zur deutschen Marinegeschichte, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 1977 (2 Bände)

 

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